In der kleinen Käserei von La Vialla, die sich in der Nähe der anderen Arbeitsräume und des Weinkellers befindet, wird jeden zweiten Tag Pecorino hergestellt. Unter der gewissenhaften Aufsicht von Mario (der Tierarzt der Fattoria) nehmen Valentina und ihre Mitarbeiter noch vor Tagesanbruch die Arbeit auf, da die einzelnen Schritte zwar einfach sind, jedoch Zeit, Handfertigkeit und Erfahrung erfordern. Die Milch in den Töpfen wird auf etwa 40 Grad erwärmt, was der Körpertemperatur der Schafe entspricht, woraufhin ausgewähltes Lab und Milchsäurebakterien hinzugefügt werden. Eine enzymatische Reaktion verfestigt bei dieser Temperatur die Milch zu einer elastischen Masse, der sogenannten "cagliata" (= Dickete). Die Dickete wird mit speziellen Messern zerteilt, wobei von Mal zu Mal ein kleineres oder größeres Bruchkorn gewählt werden kann, je nachdem ob der Käse dafür vorgesehen ist, frisch verzehrt zu werden – „abbucciato“ (= „rindig“) oder ob er reifen soll. Sobald der “Käsebruch” entstanden ist, wird die körnige Flüssigkeit langsam in die Formen gegossen. Die erfahrenen Hände der Käser füllen schnell die Formen und beginnen, sie zu wenden. Die Reaktionsschnelligkeit ist von grundlegender Bedeutung, um ein gleichmäßiges Ablaufen der Flüssigkeit - die "Molke" - und anschließend eine einheitliche Reifung zu erzielen.
Die gewendeten, noch warmen Rohkäselaibe werden sofort in den dafür vorgesehenen „Dämpf-Raum“ gebracht, wo sie etwa 24 Stunden bei kontrollierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit verbringen und dann eingesalzen werden. Salz ist das einzige, natürliche Konservierungsmittel, das den Pecorino von La Vialla haltbar macht. Wie bei allen Erzeugnissen der Fattoria wird auch bei seiner Herstellung nichts weggeworfen! So wird die Molke aufgefangen und wieder erhitzt, um einen Frischkäse namens Ricotta (= wieder aufgekocht) herzustellen, der beim Mittagessen den Gästen serviert oder in einigen Soßen wie der Rosalina verwendet wird.